Ich beobachte eine Person über einen kurzen Zeitraum und habe das Gefühl, dass etwas nicht stimmt (z.B. Person bewegt sich nicht, ist in sich zusammengesunken, hat die Augen geschlossen etc.). Ich spreche die Person an, tippe sie an oder rüttel sie vorsichtig
Situation 1: Die Person reagiert
Ich begegne der Person respektvoll und frage, ob Hilfe benötigt wird
Szenario 1: Person benennt, dass Hilfe benötigt wird
- ich frage, welche Art von Hilfe benötigt wird. Antwort kann z.B. sein „mir geht es nicht gut“. Häufig können die hilfsbedürftigen Personen aber nicht konkret benennen, welche Form der Hilfe benötigt wird
- bei gesundheitlichen Beschwerden (körperlich, psychisch, konsuminduziert, und sonstig medizinisch), rufe ich unter 112 den Krankenwagen an und schildere die Situation
- wenn es kein medizinischer Notfall ist, findet ihr Kontaktdaten von Hilfeeinrichtungen hier auf der Seite oder auf dem Flyer
Szenario 2: Person verneint Hilfe
- wenn du auch das Gefühl hast, dass kein medizinischer Notfall vorliegt, verabschiede dich respektvoll und geh weiter
- wenn du aber unsicher bist und glaubst, dass Hilfe erforderlich ist, ruf lieber einmal zu viel als einmal zu wenig den RTW an
Situation 2: Die Person reagiert nicht
- ich rufe umgehend den RTW unter 112 an
Im Zweifelsfall: Rufe immer den RTW an und schildere die Situation!
Auf der Straße hockt eine Person, die keine Bewegung erkennen lässt und in dir das Gefühl auslöst, diesem Menschen geht es nicht gut.
Du kannst die Person laut und freundlich ansprechen und vorsichtig anstoßen, wenn keine Reaktion erfolgt.
Bei einer deutlichen Reaktion, frage nach ob und welche Hilfe benötigt wird. Bei körperlichen Beschwerden rufe den Notarzt und warte bei der Person, bis der Notarzt da ist. Versuche beruhigend auf die Person einzuwirken. Du wirst am Telefon von der Notarztstelle nach einigen Infos gefragt: wo befindet sich die Person, welche Beschwerden liegen vor, welche Hilfe hast du bereits geleistet u.a.?
Wenn dein Hilfeangebot von der Person abgelehnt wird, akzeptiere diese Entscheidung. Jeder Mensch hat das Recht, über sich selbst zu entscheiden. Ggf. kannst du Tipps geben, welche Einrichtungen der Sucht- und Drogenhilfe fußläufig erreichbar ist, damit die Person mit Essen, Kleidung versorgt wird oder andere Hilfestellungen in Anspruch nehmen kann.