Sozialraumgebiet Kalk

Der Sozialraum Kalk ist im rechtsrheinischen Stadtgebiet Kölns gelegen und setzt sich aus gemischt genutzten Stadtteilen zusammen. In Kalk siedelten sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts verschiedene Industriebetriebe an. Im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Kalk größere Arbeitersiedlungen.

Der Sozialraum Kalk ist mit ungefähr 24.063 Bürgerinnen und Bürgern der einwohnerstärkste der elf Sozialräume. In den vergangenen 10 Jahren ist die Bevölkerung des Sozialraums um 8,2 Prozent gestiegen.

Das Bezirkszentrum befindet sich entlang der Kalker Hauptstraße. Die dort ansässigen Geschäfte können den mittelfristigen Bedarf der Menschen in Kalk decken. Der Sozialraum ist an den öffentlichen Personennahverkehr gut angebunden. Die regelmäßig verkehrenden Bahn- und Buslinien sorgen für eine hohe Mobilität.

Der Anteil an Grünflächen ist im Sozialraum eher gering. Pro Kopf hat Kalk den geringsten Anteil an Grünflächen stadtweit. Mit dem Bürgerpark, dem Kalker Stadtgarten, dem Gremberger Wäldchen sind zwar kleinere Grünflächen vorhanden, die jedoch aufgrund der zunehmenden Verdichtung im Sozialraum, nicht den notwendigen Bedarf decken.

Quelle: Stadt Köln

Wissenswertes über Kalk

©Kalker Geschichtswerkstatt

Die Ortsbezeichnung des heutigen Stadtteils Kalk "Villa Kalka" leitet sich vermutlich von der Lage der Siedlung am Rand einer feuchten Niederung ab (Kolk = Sumpf) und wird im Jahre 1003 in einer Schenkungsurkunde von Erzbischof Heribert an die neugegründete Abtei Deutz zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Einzelne Höfe im Bereich der heutigen Kirche Sankt Joseph bildeten den urspünglichen Siedlungskern.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wichen Kölner Unternehmen aufgrund eines Bauverbotes im Umkreis von Festungsanlagen und um die mittelalterliche Stadtmauer "aufs Land" aus.

Kalk bot sich dabei besonders an, denn hier waren die Grundstücke noch günstig und es gab keine Auflagen hinsichtlich der Bebauung. Besonders die chemische und die metallverarbeitende Industrie wurden in Kalk heimisch. 1881 wurde aus der Landgemeinde eine selbständige Stadt, 1910 ein Kölner Stadtteil.

MEHR ERFAHREN

 

Sozialdaten

Das Sozialraumgebiet Kalk ist mit 24.063 Einwohner*innen das bevölkerungsstärkste Gebiet aller 11 Sozialraumgebiete in Köln. Auf einem km² leben 8210 Menschen, was neben einer hohen Bevölkerungsdichte, eine hohe Vielfalt in der Bewohnerstruktur und Trägerlandschaft erkennen lässt.

Fast ein Viertel der Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraums ist von Arbeitslosigkeit betroffen. Demensprechend viele Menschen in Kalk erhalten SGB-II-Leistungen. Auch der Anteil der Personen, die Grundsicherung im Alter beziehen, ist mit 18,3 Prozent im Vergleich zur Gesamtstadt sehr hoch. Besonders auffällig ist die überdurchschnittlich hohe Zahl der alleinerziehenden Mütter und Väter. Sie liegt mit 29,2 Prozent über der Zahl aller Haushalte in Köln. Gleichzeitig ist der Anteil an Einpersonen-Haushalten mit 56,1 Prozent vergleichsweise gering.

In Kalk leben viele Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, die eine kulturelle Vielfalt entstehen lassen. Der Anteil der Menschen, die eine Zuwanderungsgeschichte haben, beträgt im Sozialraum 62,5 Prozent. Unter den 18-jährigen sogar 85,2 Prozent.

Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik: Datenprofile der Sozialraumgebiete 2018

 

 

Datenprofil des Sozialraumgebiets

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Wer wird als Einwohner*in mit Zuwanderungsgeschichte gezählt?

Die Stadt Köln schreibt dazu: "Das Merkmal Migrationshintergrund wird nicht erhoben, sondern mit Hilfe eines mehrstufigen Zuordnungsverfahrens im Rahem der Datenaufbereitung in der Statistik abgeleitet..." (vgl. Stadt Köln). Die Angaben zum Umfang und zur Struktur sind als Schätzwerte zu interpretieren. Die Zahl der Einwohner mit Migrationshintergunrd setzt sich zusammen aus nichtdeutschen und deutschen Einwohnern.
Deutsche Einwohner mit Migrationshintergrund sind:

-Eingebürgerte

-Aussiedler*innen und deren Kinder

-In Deutschland nach dem 1.1.2000 geborene Kinder nichtdeutscher Eltern, die seit mindestens acht Jahren
rechtmäßig in Deutschland leben oder aus EU-Staaten oder der Türkei stammen.

-Deutsche Kinder und Jugendliche deren Eltern keine deutsche Staatsangehörigkeit haben

-Nach der Definition des Statistischen Bundesamtes hat eine Person einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens
ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt.

Ganz schön kompliziert mit dem Migrationshintergrund. Kölsche sind jedenfalls die meisten in Humboldt-Gremberg/Kalk.

Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik: Kölner Stadtteilinformationen 2017

© Sozialraumkoordination H.G./Kalk
 

Infrastruktur

Die Bildungslandschaft im Sozialraumgebiet ist bunt und vielfältig. Von Kindertagesstätten in unterschiedlicher Trägerschaft über die Grundschulen und weiterführenden Schulen, bis hin zum Berufskolleg, für alle Kinder und Jugendliche gibt es ein breites Bildungsangebot im Sozialraum.

Engagement ist im Sozialraum ebenfalls gefragt. Für Spielplätze engagieren sich Spielplatzpaten und suchen weitere Aktive. Vereine und bürgerschaftliche Initiativen engagieren sich in vielfältiger Weise für das gemeinschaftliche Leben im Sozialraum. Sowohl die kleinen wie die großen Feste werden maßgeblich von der Zivilgesellschaft gelebt und mitgestaltet.

Übersicht über Einrichtungen und Angebote

 

© Sozialraumkoordination H.G./Kalk