Köln bleib(t) sozial

von Alexander Tschechowski

Köln bleib(t) sozial! Wir packen an,

damit wir nicht einpacken müssen!

 Soziale Einrichtungen schließen am 28. und 29. November - mit Aktionen am Dienstag ab 11 Uhr (zentrale Aktion am Deutzer Rheinufer) - Demo am Mittwoch, 11:11 Uhr ab Deutz

Liebe Kolleg*innen, sehr geehrte Damen und Herren,

mit der Mahnwache am 08. November vor dem Kölner Rathaus haben wir bereits ein erstes Zeichen gesetzt, um Politik und Stadtverwaltung nachdrücklich auf die existenzgefährdenden Herausforderungen hinzuweisen, vor der die soziale Trägerlandschaft aufgrund der Kostensteigerungen steht. Sollten diese Kostensteigerungen nicht von der öffentlichen Hand aufgefangen werden, droht einigen Einrichtungen in freier Trägerschaft die Schließung. Bisher fehlen seitens der Stadt Köln konkrete Vorschläge zur Umsetzung einer kostendeckenden Finanzierung auf kommunaler Ebene. Dagegen werden die Kostensteigerungen für die städtischen Einrichtungen selbstverständlich kompensiert. Daher werden wir jetzt – wie schon angekündigt – weitere öffentlichkeitswirksame Maßnahmen des Protestes ergreifen. Und hierfür brauchen wir die Unterstützung der gesamten sozialen Trägerlandschaft und jede*r einzelnen Mitarbeiter*in:

Am Dienstag, 28. November, und Mittwoch, 29. November, bleiben alle sozialen Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände geschlossen. Alle Mitgliedsorganisationen sind aufgerufen, auch ihre Einrichtungen zu schließen (ausgenommen Einrichtungen zur Pflege und Gesundheitsversorgung wie Wohnheime und Krankenhäuser; das Einrichten von Notgruppen in Kita und OGS bleibt die Entscheidung des einzelnen Trägers, sollte aber möglichst vermieden werden.) Die Schließung aller Einrichtungen und Beratungsstellen soll verdeutlichen, was in Köln wegbricht, wenn soziale Strukturen zerschlagen werden. Wir bleiben aber an diesen beiden Tagen nicht zuhause. Geplant sind gemeinnützige Aktionen, an denen sich alle Mitarbeiter*innen und möglichst viele Klient*innen, Bewohner*innen, Eltern und Kinder beteiligen:

1) Dienstag, 28. November, ab 11 Uhr, Aktionstag: Zu einer zentralen Müllsammelaktion am Deutzer Rheinufer sind alle eingeladen, Treffpunkt: 11 Uhr oberhalb der Deutzer Rheintreppen. Mit Westen und bereitgestellten Müllzangen und -beuteln ausgestattet, „packen wir an, damit wir nicht einpacken müssen“. Das Motto der Aktion und unsere Forderungen an die Politik werden in einer Pressekonferenz im Caritas-Altenzentrum St. Heribert erläutert.

Wer nicht nach Deutz zum Müllsammeln kommt, ist aufgerufen am Dienstag, 28. November, eine eigene Aktion im Stadtteil der Einrichtung – mit möglichst vielen Kindern, Eltern, Senior*innen, Bewohner*innen und Klient*innen – durchzuführen. Von A wie Abfall sammeln bis Z wie Zauberkreide auf Straßen malen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Hauptsache, alle können mitmachen und es entstehen bunte medienwirksame Bilder, die Ihren Einsatz für eine solidarische Stadtgesellschaft veranschaulichen: Bewegungsangebote im Freien, Suppe und warme Getränke ausschenken, gemeinsam singen und musizieren…

Mit Pappschildern, Plakaten und Transparenten sollte auf die Forderung „Köln bleib(t) sozial!“ aufmerksam gemacht werden. Auch das Material der LAG-Kampagne „NRW bleib sozial!“ (Link) kann genutzt werden. Die Farben der Kampagne sind weiterhin grün und schwarz.

 

2) Mittwoch, 29. November, 11:11 Uhr, Demonstrationszug ab Deutz. Geplant ist der Start vor dem Deutzer Bahnhof am Ottoplatz oder vor der Arena über die Deutzer Brücke bis zum Ende am Kurt-Hackenberg-Platz (Hotel Mondial). Die konkrete Wegstrecke wird noch mit der Polizei abgestimmt. Vorneweg fährt ein LKW mit Beschallungsanlage.

Gewünscht ist ein großer bunter lauter Zug, der alle betroffenen Arbeitsbereiche sichtbar macht. Kreative Pappschilder (DIN A3 oder DIN A2) und Transparente mit dem Namen der Einrichtung oder des Arbeitsfeldes können mitgebracht werden wie schon zur Mahnwache. Zudem kann das Material von „Köln bleib(t) sozial!“ und der LAG-Kampagne „NRW bleib sozial!“ genutzt werden. Schön wäre eine musikalische Begleitung durch die einzelnen Verbände mit z. B. Samba-Gruppen und Marchingbands. Die Liga meldet 2000 Teilnehmende an und hofft auf zahlreiche Beteiligung aller Mitarbeitenden der Mitgliedsverbände sowie Kindern, Eltern, Senior*innen, Bewohner*innen und Klient*innen. Zum Mitlaufen aufgerufen sind auch konfessionelle Gemeindekitas, Hochschulen, Stadtelternbeiräte, Seniorenvertretung, Stadt-AG Behindertenpolitik, Ratsfraktionen etc.

Die Mahnwache war nur die erste Stufe unseres Protests mit bewusst relativ klein gehaltener Beteiligung. Jetzt geht es darum zu zeigen, wie viele wir sind! Darum beteiligen Sie sich an den Aktionen am Dienstag, 28. November, und an der Demo am Mittwoch, 29. November.

 Sie tragen entscheidend dazu bei, die soziale Infrastruktur und den sozialen Frieden in der Stadt Köln zu sichern. Um die Stadtgesellschaft auch zukünftig zusammenzuhalten, braucht Köln weiterhin ein stabiles soziales Netz!

Für Rückfragen wenden Sie sich an Ihren Kölner Spitzenverband oder an den Referenten des
Caritas-Vorstandes Dr. Raphael Kösters, raphael.koesters@caritas-koeln.de

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